Pakistani Street Food in Berlin
Ich habe mich sehr gefreut, Shabnam Syed kennenzulernen und die Chance zu haben, sie bei der Arbeit zu fotografieren. Selbst bei den letzten Vorbereitungen zum „Zuckerfest-Special Menü“ in der Küche der Daheim Manufaktur in Berlin-Kreuzberg war immer ein Lächeln über ihr Gesicht zu sehen. In einem E-Mail-Interview hat sie mir mehr über ihre Firma verraten und ihre Story erzählt.
Interview mit Shabnam Syed
Mit welchem Team arbeitest du in Mama Shabz? Wie ist die Teamaufstellung?: m/w, Anzahl?
Ich habe vor drei Jahren damit angefangen und kochte alles alleine. Eine Person half mir bei Veranstaltungen. Ich war schon immer in einem Zwei-Frauen-Team, aber in den letzten Monaten ist die Arbeit mehr geworden und das Team ist auf vier bis fünf Personen angewachsen. Ich habe in den letzten drei Jahren immer Frauen angestellt, aber im letzten Monat hatte ich auch männliche Teammitglieder.
Wie bist du Chefköchin geworden? Bitte erzähle mir deine Geschichte.
“ (…) ich habe von meiner Mutter und beim Ausprobieren kochen gelernt – aus Liebe zum Essen.“
Ich bin keine ausgebildete Köchin, ich habe von meiner Mutter und beim Ausprobieren kochen gelernt – aus Liebe zum Essen. Bei der Gründung meines Unternehmens vor drei Jahren habe ich zum ersten Mal in der Gastro-Szene gearbeitet und dabei viel gelernt. Ich startete mein Unternehmen, weil ich mit dem südasiatischen Essen hier in Berlin nie zufrieden war – alles ist so langweilig. So habe ich angefangen, Pop-up-Abendessen zu veranstalten, die sehr beliebt waren. Das gab mir schließlich das Selbstvertrauen, Streetfood und weitere Caterings mit den echten pakistanischen Gewürzen zu machen.
Beschreibe deine Küche mit eigenen Worten. Warum hast du dich auf diese Küche spezialisiert? Wie ist deine Herangehensweise an deine Küche und beim Kochen?
„Ich bin kein großer Fan von Leuten, die mich bitten, die Würze abzumildern. Schließlich ist es pakistanisches Essen und das sollte scharf sein.“
Meine Herangehensweise an das Kochen ist, dass ich mit dem Flow gehe, was auch immer sich richtig anfühlt. Mit meiner Küche repräsentiere ich mein Erbe und ich möchte, dass die Leute schmecken, mit was ich aufgewachsen bin, mit den richtigen Gewürzen und dem echten Geschmack. Ich bin kein großer Fan von Leuten, die mich bitten, die Würze abzumildern. Schließlich ist es pakistanisches Essen und das sollte scharf sein.
Wie ist die Geschlechteraufteilung in der Berliner Gastroszene aus deiner Sicht?
Ich kann das für die Streetfood-Szene sagen, denn die kann ich auf den Märkten beobachten. Ich denke, es gibt etwas mehr Männer als Frauen. Ich habe auch Paare gesehen, die zusammen arbeiten. Aber die Männer scheinen dominanter als die Frauen, was schade ist.
Hast du Erfahrungen außerhalb Berlins in der Gastronomie gesammelt?
Nein, habe ich nicht.
Wie vielen Chefköchinnen bist du in deiner Laufbahn begegnet?
Vielen! Ganz sicher mehr, als ich auf den Märkten gesehen habe.
„Ich denke, Männer erhalten mehr Anerkennung als Frauen und das ist das Problem.“
Was denkst du: Gibt es mehr oder weniger Frauen in dieser Position in Vergleich zu den Männern, die als Chefkoch arbeiten? Und woran könnte es deiner Meinung nach liegen?
Ich denke, Männer erhalten mehr Anerkennung als Frauen und das ist das Problem. Es könnte mehr Köchinnen geben, aber weil wir immer noch in einer engstirnigen Welt leben, werden Männer zuerst bemerkt.
Wer inspiriert dich in deiner Tätigkeit als Chefköchin? Hast du Vorbilder/Idole? Nenne, wenn möglich, bitte drei.
Meine Mutter, meine Tanten und alle Frauen in meiner Familie. Ich habe gesehen, wie diese Frauen in kurzer Zeit 20 Gerichte für X Personen zaubern. Ich weiß nicht, woher sie das haben. Ich glaube, Talent und Gastfreundschaft liegen uns im Blut..
Wer sind die besseren Chefköche: Frauen oder Männer?
Frauen!
Antworten aus einem E-Mail Interview mit Shabnam Syed. Der vorliegende Text ist eine Übersetzung aus dem Englischen, der Originaltext der Antworten stammt von Shabnam Syed.
Möchtest du das Essen von Mama Shabz probieren? Sie ist auf der Markthalle 9 in Berlin Kreuzberg beim Street Food Thursday regelmäßig zu finden. Folge ihr auf Facebook um Updates zu ihren Pop-Ups und Markttagen zu bekommen.
Kommentare
Wir hatten in der „Berliner Morgenpost“ einen sehr positiven Artikel über das „Mama Shabz“ gelesen und wollten dieses Restaurant kennenlernen. Wir kennen die indisch / pakistanische Küche sehr gut, da mein Mann aus Indien kommt. Wir haben in Berlin sehr viele gute bis hervorragende indische / pakistanische Restaurants kennengelernt und kochen auch zu Hause sehr oft indisch.Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg.
Die erste Irritation entstand durch die Tatsache, dass es hier keine Toilette gab, wo man sich in Corona-Zeiten hätte die Hände waschen können. Es ist meines Wissens auch eine Auflage für alle Lokale mit Tischen und Essensservice, dass Toiletten vorhanden sein müssen.
Wir bestellten Gol Guppe und Kashmiri White Chicken. Beides war eine herbe Enttäuschung: Das Alu Channa beim Gol Guppe war völlig ungewürzt und fad, nicht einmal Salz war zu schmecken. Außerdem fehlte das für dieses Gericht typische Gewürzwasser. Die Soße beim Kahmiri White Chicken war geronnen und ebenfalls sehr geschmacksneutralund ungewürzt.Das labberige Hühnchen war nicht vom Knochen gelöst, vielmehr durchsetzt von vielen kleinen Knochensplittern.
Die in der indischen und pakistanischen Küche
typische Gewürzvielfalt fehlte beiden Gerichten völlig.
Wir sagen mit voller Überzeugung: In den letzten 40 Jahren haben wir in keinem indischen / pakistanischen Restaurant so schlechtes, fades Essen bekommen.
Von welcher scharfen Würze spricht Frau Shabnam Syed im abgedruckten Interview???
Das Essen, das wir in ihrem Restaurant in Kreuzberg bekamen, war total fad!