Als Foodstylistin das Kochen verschönern

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Im Studio, in dem Magdalena als Foodstylistin zurzeit arbeitet, wird Essen für die Kamera gekocht. Auf die Frage, mit wem sie zusammenarbeite und wie die Teamaufstellung im Studio sei antwortet sie: “ Wir sind eine Gruppe von 20 Personen: 11 Männer, 9 Frauen. Es ist ein sehr vielfältiges Team: Köche, Fotografen, Stylisten, Videografer, Grafiker”. Arbeiten mit Magdalena am Set macht mir großen Spaß. Sie arbeitet genau und mit Hingabe, um schön angerichtete Teller für den Fotoapparat oder die Videokamera zu präsentieren.

Aber wie kam Magdalena auf die Idee, als Foodstylistin zu arbeiten? “Design und ästhetische Gestaltung waren für mich schon immer sehr wichtig. Ich fand es war eine perfekte Lösung für mich, als Foodstylistin zu arbeiten, da ich so ästhetisches Wissen mit Kochkenntnissen kombinieren kann. Das ist die Mehrheit meiner Arbeit zurzeit“, sagt sie.

Da Magdalena gerne mit Menschen im Team zusammenarbeitet sowie die “Energie die dabei erzeugt wird”, organisiert sie neben ihrer Arbeit als Foodstylistin Kochworkshops auf pflanzlicher Basis und Zero-Waste-Kochworkshops. Die Entdeckung verschiedener Zutaten, die Gerüche und Texturen sowie die Art und Weise, wie wir damit umgehen sind Themen dieser Workshops. Darüber hinaus entwickelt sie Rezepte und kreiert personalisierte Menüs für verschiedene Events, unter anderen für Yoga Retreats, bei denen sie zwei ihrer Leidenschaften kombinieren kann: Yoga und das Kochen.

Über ihre Arbeit hat sie mir in folgendem schriftlichen Interview mehr verraten.

Interview mit Magdalena Komar

click here for the original version of Magdalena’s interview in english

Ich liebe die Kreativität in der Küche, die Arbeit mit Geschmackseindrücken, Gerüchen und Sensationen

Wie bist du Chefköchin geworden? Bitte erzähle mir deine Geschichte.

Als ich 18 Jahre alt war, beschloss ich, Architektin zu werden. Ich verließ meine Heimatstadt Warschau und zog nach Poznań. Jeder hat mich immer gefragt, warum ich von einer Hauptstadt in eine kleinere Stadt gezogen bin. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es eine der besten Entscheidungen meines Lebens war. Alleine zu leben war ein Katalysator, um mit dem Kochen zu beginnen. Und seitdem ich mit dem Kochen anfing, konnte ich nicht aufhören. Während meines Studiums wurde mir klar, dass Architektur nicht der richtige Weg für mich war und ich widmete mich ganz dem Essen.

Seitdem habe ich in Restaurants und Cafés gearbeitet. Ich habe für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Straßenfeste und Pop-up-Restaurants gekocht.

Ich liebe die Kreativität in der Küche, die Arbeit mit Geschmackseindrücken, Gerüchen und Sensationen. Ein tolles Erlebnis durch eine gemeinsame Mahlzeit und das Teilen des Essens mit anderen Menschen zu schaffen, ist mir das Wichtigste dabei.

Mit meiner Arbeit versuche ich, die Schönheit unserer Erde zu zeigen

Beschreibe deine Küche mit eigenen Worten. Warum hast du dich auf diese Küche spezialisiert? Wie ist deine Herangehensweise beim Kochen und an deine Küche?

Ich habe mich fast sechs Jahre lang vegan ernährt. Das hat mich sehr beeinflusst. Es hat mir den Weg gezeigt, frische und natürliche Produkte zu schätzen. Ich habe gelernt, kreativ zu sein und den Geschmack jeder noch so einfachen Pflanze herauszuarbeiten. Jetzt habe ich mehr Respekt vor jedem Produkt, das ich in die Hand nehme. Beim Styling sind die wichtigsten Aspekte für mich die Farben, die Texturen, die Komposition und die Bewegungsabläufe.

Mit meiner Arbeit versuche ich, die Schönheit unserer Erde zu zeigen.

Wie ist die Geschlechteraufteilung in der Berliner Gastroszene aus deiner Sicht ?

Unter professionellen Foodstylisten ist das Geschlechterverhältnis meines Erachtens ziemlich ausgeglichen.

Ich hatte das Glück, mit vielen großartigen Frauen zusammenzuarbeiten, während ich in Poznań und Warschau lebte

Hast du Erfahrungen außerhalb Berlins in der Gastronomie gesammelt? 

Ich habe in verschiedenen Städten Polens gearbeitet. Als Köchin in Poznań, als Stylist in Poznań und Warschau, als Köchin für Catering auf dem Land in Ermland, Poznań, Warschau und Kleinpolen. Ich hatte das Glück, eine führende Position in einem kleinen Restaurant bei Poznań zu haben. Dadurch habe ich viel darüber gelernt, wie man mit Menschen umgeht. Es ist nie leicht, dem Team Feedback zu geben, besonders wenn etwas schlecht läuft.

Ich fühle mich wohl in meiner Rolle und ich hatte das Glück, das Team von Köchen für das Catering oder junge leidenschaftliche Menschen für die Essensstände bei Festivals oder Veranstaltungen zusammenzustellen.

Wie war dort die Geschlechteraufteilung?

Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen als Köchin ist es, begeisterte Menschen zusammenzubringen um hervorragendes Essen zu kreieren. Ich hatte das Glück, mit vielen großartigen Frauen zusammenzuarbeiten, während ich in Poznań und Warschau lebte.

Was denkst du: Gibt es mehr oder weniger Frauen in dieser Position im Vergleich zu den Männern, die als Chefkoch arbeiten? Und woran könnte es deiner Meinung nach liegen?

Meiner Meinung nach haben wir kulturell gesehen ein falsches Bild aller Männer  geschaffen, als seien diese stark und detailorientiert wie ein Meister in der Küche; während den weiblichen Köchinnen das Klischee-Bild von schnellen, gut organisierten und multitasking-fähigen jedoch nicht professionellen Köchinnen zugeschrieben wurde. 

Glücklicherweise haben so viele Frauen um mich herum dieses unnötige Stereotyp gebrochen.

 

Meiner Meinung nach haben wir kulturell gesehen ein falsches Bild aller Männer  geschaffen, als seien diese stark und detailorientiert wie ein Meister in der Küche; während den weiblichen Köchinnen das Klischee-Bild von schnellen, gut organisierten und multitasking-fähigen jedoch nicht professionellen Köchinnen zugeschrieben wurde“

Wer inspiriert dich in deiner Tätigkeit als Chefköchin? Hast du Vorbilder/Idole? Nenne wenn möglich bitte drei.

Ich bin von vielen Menschen, Bildern, Kochbüchern, Zeitschriften, Rezepten, Köchen und Restaurants inspiriert. Wenn ich Namen nennen muss, wären meine Helden Rene Redzepi aus Noma, Sarah Britton, Michał Gniłka, Samin Nosrat und ihr Buch “Salz, Fett, Säure, Hitze: Mastering the Elements of Good Cooking”, Marta Dymek und viele viele andere.

Wer sind die bessere Chefköche: Frauen oder Männer?

Ich glaube nicht, dass das Geschlecht in dieser Angelegenheit eine Rolle spielt.

Der vorherigen Text ist eine Übersetzung aus dem Englischen eines E-Mail Interviews mit Magdalena Komar

Willst du mehr über Magdalenas Arbeit erfahren? Dann schau ab dem Frühjahr 2020 auf magdalenakomar.com oder folge ihr jetzt auf instagram

Bist du eine Chefköchin und möchtest mir deine Story erzählen, um diese auf frauchefkoch  zu veröffentlichen? Oder kennst du eine Chefköchin, die mir ihre Story für meinen Blog erzählen könnte? Dann schreibe mir eine E-Mail, ich freue mich auf deine Geschichte!

 

ENGLISH VERSION

Magdalena and I work together in a food photography and video studio in Berlin. Her professional background as a chef is a very valuable asset for her position as a food stylist at the studio. I asked her to give me an interview for my blog frauchefkoch. 

Embellishing cooking as a food stylist

Den Artikel auf Deutsch kann man hier lesen

Food is being cooked for the camera in the photo studio where Magdalena is currently working as a food stylist. When asked who she works with and what the team constellation in the studio is like, she replies : „we are a group of 20 people: 11 men, 9 women. It’s a very diverse team: chefs, photographers, stylists, videographers, graphic designers“. I really enjoy working with Magdalena on set. She works precisely and with dedication to present beautifully arranged plates for the photo or video camera.

But how did Magdalena get the idea of working as a food stylist? „Design and aesthetic creation have always been very important for me. I found a perfect fit for myself working as a food stylist, where I can combine aesthetic and cooking knowledge. This is the majority of my work right now“, she says.

Since Magdalena enjoys working with people in a team and “the energy that it creates”, she organizes plant-based and zero waste cooking workshops in addition to her work as a food stylist. These workshops are focusing on the discovery of different ingredients, the smell, texture and how people interact with it. She is also developing recipes and creating personalised menus for different events including yoga retreats, where she can combine two of her passions: yoga and cooking.

Interview with Magdalena Komar

eine Übersetzung ins Deutsche kann man hier lesen

I love creativity in the kitchen, to work with taste, smell and sensation

How did you become a chef ? Please tell me your story.

When I was 18 I decided to be an architect. I left my home town- Warsaw and moved to Poznań. Everyone was always asking me why I moved from a capital to a smaller city. I can say for sure it was one of the best choices in my life. Living by myself was a catalyst to start cooking. Once I started, I never stopped. While I was studying I realized architecture wasn’t the path for me and I completely devoted myself to food.

Since then I’ve worked in restaurants and cafes. I’ve catered for events including weddings, street food festivals and pop-up restaurants.

I love creativity in the kitchen, to work with taste, smell and sensation.

The most important part for me is to create an amazing experience by eating and sharing food with other people.

With my work I’m trying to show the beauty that we get from our earth.

Describe your cuisine in your own words. Why did you specialize in this kind of cuisine? What is your approach to cooking and to your cuisine?

I was vegan for almost 6 years. It influenced me a lot, showed me a way of appreciating fresh and natural products. I learnt to be creative and draw out the taste of every plant, however simple. Now I have more respect for every product I take in my hands. When styling, the most important aspects for me are colours, textures, composition and movement.

With my work I’m trying to show the beauty that we get from our earth.

What is the gender distribution in the Berlin gastronomy scene from your point of view?

In the food styling work scene I’d say the gender proportion is quite equal.

I’ve been lucky enough to have worked with a lot of amazing women while living in Poznań and Warsaw

Did you gain experience outside of Berlin in gastronomy? 

I worked in different cities in Poland. As a chef in Poznań, as a stylist in Poznań and Warsaw, as a catering chef in the countryside in the Warmia, Poznań, Warsaw and Lesser Poland. I was lucky to have a lead position in a small restaurant in Poznań. It taught me a lot about how to interact with people. It’s never easy to give feedback to the team, especially when something goes badly.

I feel comfortable working in a role and I’ve been lucky enough to be responsible for gathering the team of cooks for catering or young passionate people for food stands during festivals or events.

What was the gender distribution outside of Berlin?

One of my favourite things as a chef is to gather enthusiastic people to come together and create amazing food. I’ve been lucky enough to have worked with a lot of amazing women while living in Poznań and Warsaw.

What do you think: Are there more or less women in this position compared to the men who work as a chef? And what do you think could be the reason?

I think culturally we created this false image of all men being strong, detail oriented as a master in the kitchen, while women chefs received the stereotypical image of fast, organized and multitasking cooks, but not professional. 

Thankfully so many women around me have broken this unnecessary stereotype.

I think culturally we created this false image of all men being strong, detail oriented as a master in the kitchen, while women chefs received the stereotypical image of fast, organized and multitasking cooks, but not professional

Who inspires you in your job as a chef? Do you have role models / idols? If possible, please name three.

I am inspired by many people, images, cook books, magazines, recipes, home cooks and fine dining restaurants. If I have to mention names: My heroes would be Rene Redzepi from Noma, Sarah Britton, Michał Gniłka, Samin Nosrat and her book Salt, Fat, Acid, Heat: Mastering the Elements of Good Cooking, Marta Dymek and many many more

Who are the better chefs: women or men?

I don’t believe gender is a factor in this matter.

The previous text comes from an e-mail interview with Magdalena Komar

Do you want to know more about Magdalena’s work? Then check out magdalenakomar.com from Spring 2020 or follow her now on instagram

Are you a female chef in a leading role and want to tell me your story to publish on frauchefkoch? Or do you know a chef who could tell me her story for my blog? Then write me an E-Mail, I’m looking forward to reading your story!

 

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